Willkommen in Ellenbach

Arzberg und Arzbergturm

 

Der Arzbergturm auf einer Postkarte aus den 1940er Jahren

Für den Aussichtsturm (611 m ü.d.M.) auf dem Arzberg (612 m ü.d.M.) wurde am 16. Juli 1885 der Grundstein gelegt. Der Arzbergturm wurde Ende des Monats November 1885 fertiggestellt. Mit Stolz konnte Turmbaumeister Oskar Ernst Wetzer nach Fertigstellung berichten, „...dass der Turm ab dem Fundament 24,60 m hoch sei, das Mauerwerk aus Jurakalksteinen bestehe und die ständige Belastung des Turmes nach seinem Gesamt-Eigengewicht 563 Tonnen betrage.“

Offiziell zu besteigen war der Aussichtsturm ab April 1886; bis zur feierlichen Einweihung am 2. Juli 1886 hatten sich bereits über 700 Personen in das Gästebuch eingetragen.

Der Wächter über das Hersbrucker Land ist neben der Burg Hohenstein und der Festung Rothenberg eines der bedeutendsten - weithin sichtbaren - Wahrzeichen unserer Heimat.

Der Turm wurde von einer kleinen, begeisterten Schar von Heimatfreunden, die sich im Verschönerungsverein Hersbruck (1. Vorsitzender Lehrer Elbinger) zusammengeschlossen hatten, errichtet. Dem Verein gehörten vorwiegend wohlhabende und naturliebende Bürger der Stadt an. Seit der Vereinsauflösung in den dreißiger Jahren des 20. Jhdt. ist die Stadt Hersbruck rechtmäßiger Eigentümer des in der Gemarkung Ellenbach gelegenen Aussichtsturmes.

Im November 1941 verlor der Pilot einer Militär-Transportmaschine auf dem Weg von Berlin nach München bei extremen Witterungsbedingungen die Orientierung und schlug mit seiner JU 52 knapp unterhalb des Aussichtsturmes ein. Die drei Besatzungsmitglieder überlebten den Absturz. Auch noch in jüngster Zeit wurden an der Absturzstelle noch Trümmerteile der Maschine gefunden.

Der Turm wurde vor allem während der Endphase des zweiten Weltkrieges - als er zeitweise einen Luftbeobachtungsposten beherbergte - häufig Angriffsziel von Tieffliegern und durch deren Geschossgarben stark beschädigt.

Bis zu der von der Stadt Hersbruck im Jahre 1973 finanzierten, vollständigen Restaurierung des beliebten Ausflugzieles waren noch zahlreiche Einschusslöcher als stumme Zeugen dieser Angriffe gut sichtbar.

In den Jahren 2001 und 2002 hat die Stadt Hersbruck – unterstützt von einer großzügigen Bezuschussung durch den Naherholungsverein Lorenzer Reichswald und einen privaten Spender - notwendige Verbesserungsmaß­nahmen durchgeführt.

Sowohl anlässlich seiner Erbauung als auch zum 100. Geburtstag wurden dem Arzbergturm Gedenkmedaillen gewidmet.

Der Arzbergturm ist auch heute noch ein beliebtes Ziel von Wanderfreunden aus der näheren und weiteren Umgebung.

Seit 1. Mai 1999 hat der Turm wieder einen Turmwächter, der ihn ehrenamtlich an Samstagen, Sonn- und Feiertagen betreut und für den Naturfreund geöffnet hält.

Wer die 117 Stufen bis zur Aussichtsplattform erklimmt, darf sich bei klarer Sicht auf einen überwältigenden Rundblick nach allen Seiten, bis hin zum Fichtelgebirge, zu den Ausläufern des Böhmer- und Steigerwaldes oder nach Nürnberg freuen.

In der im Grundstein des Arzbergturmes eingemauerten Urkunde heißt es wörtlich: „Möge der Thurm, welcher sich über diesem Grundstein erheben soll, den Stürmen künftiger Jahrhunderte trotzen, möge er auch in ferner Zeit dem Fuße des Wanderers als fester Stand und dieser herrlichen Gegend als Zierde dienen.“

Der Arzbergturm ist auf gut markierten Fußwegen durch herrliche Laub- und Nadelwälder zu erreichen.

Zur genauen Orientierung darf auf die im Buchhandel und bei der Touristinformation Hersbruck erhältlichen Wanderkarten verwiesen werden.

Eine Sitzgruppe lädt zu Füßen des Turmes zum Ausruhen ein.

 

Werktags bekommt man den Turmschlüssel in der Edelweißhütte in Deckersberg (Dienstag ganztags und Mittwoch vormittags Ruhetag) oder bei der Touristinformation der Stadt Hersbruck, Stadthaus am Schloßplatz, Tel.Nr. 0 91 51 / 73 51 50 gegen Pfand.


Renate Lochmüller    info@ellenbach.com